Neurogenes Zittern

… sind Übungen zum Loslassen muskulärer Spannungen, die durch Stress oder auch durch traumatische Erlebnisse auftreten können. Diese können als Eigenbehandlung in der Selbsthilfe, als auch zusätzlich zu anderen Formen der Therapie angewandt werden. Emotionale und psychische Verletzungen existieren nicht nur in unserem Kopf, sondern sind auch tief in unserem Körper verwurzelt. Durch zahlreiche Beobachtungen konnte immer wieder dieselbe automatische Reaktion des Körpers auf Schock und Gefahren festgestellt werden: Wir ziehen uns zusammen und verspannen. Vor allem unsere Beugemuskulatur, insbesondere die beiden Psoas Muskeln kontrahieren, so dass wir in eine schützende, fötusähnliche Stellung gehen. Um eine chronische, traumatische Verspannung zu lösen, müssen genau diese Muskeln entspannt werden.

Wenn Menschen ein stark belastendes Erlebnis hatten, zittern sie oft. Durch das Zittern verlassen wir den angespannten, durch Stress oder ein Trauma verursachten Zustand. Dies wird auch als Neurogenes Zittern bezeichnet. Es ist die Art wie sich unser Körper sich selbst vom traumatischen Erlebnis befreit. Leider sind wir jedoch oft versucht, diesem natürlichen Zittern entgegenzuwirken und es willentlich zu unterbinden, da es nicht unseren sozialen und gesellschaftlichen Gepflogenheiten entspricht. Kinder können dies übrigens noch sehr natürlich und unvoreingenommen geschehen lassen.

Das Zittern selbst kann ein Gefühl einer angenehmen Erschöpfung hervorrufen, gleich dem Gefühl nach einem intensiven Workout, aber auch einiges an Energie freisetzten, so dass man sich gestärkt fühlt. Je nach Zugang und Erfahrung können diese Übungen somit z.B. energetisierend in der Früh, oder entspannend am Abend angewandt werden.